Geschichte: Stahlrohr hält Einzug in den Möbelbau - Eine Revolution

 

Marcel Breuer (Foto links) gilt als Erfinder und Revolutionär in der Verwendung von gebogenen Stahlrohr im Möbelbau. Da der Grundgedanke des Bauhaus lautet: funktionelle Möbel, welche industriell gefertigt werden können, in denn Wohnalltag einzubinden, sympathisierte diese Idee Breuers besonders mit denen der Bauhäusler.

 

Außerdem passten diese Möbel zur Architektur des Bauhaus, indem sie von ihrer Geradlinigkeit leben. Ging es im herkömmlichen Möbelbau noch darum Schrauben zu verstecken, wurden sie an den Stahlrohrmöbeln präsentiert und untermauern den industriellen Charakter.

 

 



 

Stahlrohr wurde seinerzeit schon in den 1890er Jahren für Krankenhausbetten und für Autositze von tschechischen Tatrafahrzeugen verwendet. Doch auf die Idee gebogenes Stahlrohr für Wohnmöbel zu verwenden kam Breuer, nachdem er sich an seinem neu gekauften Adler-Fahrrad erfreute. Die Stabilität des Fahrradrahmens und des Lenkers gab die Initialzündung. 

 

 

 

Kommentar: Wie oft bei Künstlern oder Entwicklern, entstehen bahnbrechende Ideen und Gedanken bei ganz alltäglichen Dingen. Breuer hat das Stahlrohr nicht erfunden, jedoch saß er sozusagen auf einem fahrbarem Stahlrohrsessel. Sein Gehirn war in der Lage zu kombinieren.

 

 

 

Nachdem die Firma Adler eine Zusammenarbeit für die Produktion eines Möbels mit Breuer ablehnte, ließ er die nötigen Stahlrohre vom Entwickler des Kaltziehens von Stahlrohren fertigen. In Zusammenarbeit mit einem Klempner fertigte er im Jahr 1925 den oben abgebildeten bekannten Wassily Chair B3.

 

Damals wurde das Stahlrohr nur vernickelt. Später wurde es zusätzlich verchromt, was den Glanz und die Härte der Oberfläche erhöhte.

 


Breuer ging es nicht darum ein Designermöbel zu fertigen. Er wollte ein einfach, industriell herzustellendes Möbel ohne jeden Schnörkel schaffen, welches allein auf Funktion ausgerichtet ist.